Wer mag schon negative Kommentare? Du? Sie? oder Du da, hinter Deinem Flatscreen? Und wie steht es mit Ihnen, der Sie gerade Ihren fünften Blogeintrag nach langem, langem Zögern veröffentlicht haben?

Also Hand hoch, wer freut sich über negative Kommentare?
(Hhmm, das scheinen ja nur sehr wenige zu sein!)

Und wer würde sich eher darüber ärgern?
(Doch so viele …)

Wer hat vielleicht sogar Angst davor, mag es aber nicht zugegeben??? (Na ja, kein Wunder, dass Ihr sogar zu schüchtern seid, Euch hier zu melden …)

Die Frage, wie man negative Kommentare auf seinem Blog und speziell auf seinem Firmen-Blog vermeiden kann, scheint also von großem Interesse zu sein.

Zum Glück hat Mark White auf seinem Better Business Blogging gerade ein paar handfeste Tipps vorgeschlagen. Ich habe mir die Tipps in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Mein Fazit – sie funktionieren zu 100 %.

Hier sind sie in meiner (freien) deutschen Übersetzung:

Mike unterteilt seine Tipps in zwei Kategorien, einmal aus der Sicht eines Unternehmens, und dann aus der Sicht eines Bloggers.

Was kann also ein Unternehmen tun, um negative Kommentare zu vermeiden?

  • Sei mittelmäßig – erfolgreiche Firmen neigen dazu, zu polarisieren. Das löst Gefühle aus. Positive wie negative. Guckt Euch Google oder Microsoft an. Um zu vermeiden, dass Ihr die Leute auch noch ermutigt, Euch kritische Bemerkungen um die Ohren hauen, meidet den Erfolg wie die Pest. Konzentriert Euch darauf auf jeden Fall durchschnittlich zu bleiben.
  • Liefere fehlerfreie Produkte – stellt sicher, dass Eure Produkte niemals einen Fehler aufweisen oder sogar kaputt gehen. Das schützt Euch vor negativen Kommentaren der Kunden, die erwarten, dass die Produkte ein Leben lang halten. Ihr Leben lang, nicht das der Produkte.
  • Leiste nur 100%igen Service – natürlich reden wir hier nicht nur über Kunden, sondern genauso über Lieferanten, Partner wie Mitarbeiter. Dies sollte sicherstellen, dass die Leute Euer Weblog gar nicht erst brauchen, um lästige Fragen bezüglich Service oder Unterstützung zu stellen. Hoffentlich werden diese Leute Euch überhaupt nicht ansprechen oder Euer Callcenter verstopfen.

So, jetzt zu den Blogs. Was können deren Betreib tun, um sich vor negativen Kommentaren zu schützen?

  • Vermeide es, eine Meinung zu äußern – es gibt nichts Schlimmeres als Meinungen, die die Menschen zu einer Reaktion veranlassen. Damit verbunden ist das hohe Risiko, dass irgendwo oder irgendwer mit Deiner Meinung nicht einverstanden ist. Du wirst dabei feststellen, dass Informationen zu teilen ein ebenso hohes Risiko trägt, wie sich für Dialoge oder Diskussionen zu öffnen.
  • Schreibe Deine Beiträge so flach und farblos wie möglich – indem Du nur über das berichtest, was wenig Relevanz hat und kaum jemanden interessiert, verminderst Du erfolgreich die Anzahl der Menschen, die Dein Blog überhaupt lesen. Ein zusätzlicher Bonus wäre es für Dich, dass sich wahrscheinlich auch keiner die Mühe machen wird, einen Kommentar zu schreiben – ob nun negativ oder positiv. Ist zwar eine langfristige Strategie, aber auf jeden Fall wirkungsvoll.
  • Verstecke Dein Blog – siehe es doch ‚mal so: Wenn die Leute Dein Blog nicht finden können, werden sie auch kaum auf irgendetwas negativ reagieren können. Verstecken kannst Du Dein Blog entweder aktiv oder passiv: Aktiv, dafür mußt Du regelmäßig Deine Permalinks ändern, um damit die lästigen Verweise auf Dein Blog in die Irre zu führen. Passiv schaffst Du es, indem Du dich einfach zurücklehnst und mit Ausdauer die Tatsache ignorierst, dass Dein Blog überhaupt besteht.

Wem dass noch nicht reicht, dem bietet Mark folgende letzte Option:

  • Schalte Deine Kommentare ab – das ist natürlich die viel einfachere Möglichkeit. Erlaube es den Lesern Deines Blogs nicht mehr, überhaupt zu kommentieren oder schreib nicht so oft … vielleicht auch beides. Dies sind wahrscheinlich die besten Möglichkeiten, mit Deinen Kunden nicht in den Dialog zu treten. Und sie sind sehr wirkungsvoll darin, diese Kunden auf Dauer zu vergraulen. Glücklicherweise werden sie nicht in der Lage sein, sich darüber zu beschweren. Da Du ja, schlau wie Du bist, entsprechende Gegenmaßnahmen (s.o.) getroffen hast.

 

Soweit Marks Vorschläge. Ich hätte nur noch eine ganz kleine Ergänzung hinzufügen.

  • Wenn Du irgendetwas an Deinem Blog machst, ob nun Beiträge zu schreiben oder am Design zu basteln, paß auf, dass Dir das aus Versehen nicht Freude oder Spaß bereitet . Sieh es eher als ständigen, lästigen Quälkram an. Der Leser, (wenn sich denn welche auf Dein Blog verirren sollten) spürt das. Und Du weißt ja, Freude könnte ansteckend wirken, und dieser Gefahr willst Du dich doch wohl nicht aussetzen – oder???

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