Der Chef ruft kurz nach Bekanntwerden der Zahlen für das vergangene Jahr die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammen. Nach dem gewohnten Smalltalk zu Beginn so einer Mitarbeiterbesprechung kommt er auf die Zahlen zu sprechen. Er berichtet, dass das letzte Jahr nicht so gut gelaufen sei, wie man es sich erhofft habe. Die Umsätze sind etwas zurückgegangen. Die Kosten sind natürlich weiter gestiegen. Das Ergebnis wird damit deutlich schlechter ausfallen, als bisher angenommen.
Er sieht zunächst betretene Gesichter. „So schlecht kann das Jahr doch gar nicht gelaufen sein. Es haben sich doch alle genauso viel Mühe gegeben, wie auch in den letzten Jahren. Was ist denn schief gelaufen?“ Solche oder ähnliche Gedanken gehen den meisten aus dem Team durch den Kopf.
Als der Chef dann sagt, dass alle ihren Teil dazu beitragen müßten, bekommt er nur verhaltene Zustimmung. Die „Androhung“ dass das Urlaubsgeld evtl. gestrichen werden könnte, schreckt die letzten Zuhörer auf. Außer der einen oder anderen Parole, zu mehr Engagement, mehr Kostenbewußtsein und mehr Eigenverantwortung kommt nicht mehr viel. Alle geloben „Besserung“ – und das Meeting ist vorbei.
Das Problem? Trotz der schlechter werdenden Zahlen ändert sich kaum etwas!
Keiner weiß so richtig, was er tun kann oder soll. Und außerdem: „Solche Ansprachen gab es doch schön öfter. Zum Beispiel vor zwei Jahren. Und danach hat sich doch auch nichts geändert. Warum also jetzt???“
Kommt Ihnen diese Szene bekannt vor? Kennen Sie Unternehmen, in denen es so abläuft oder ablaufen könnte? Wie sieht es in Ihrer Praxis aus?
Aus unserer Erfahrung leiden sehr viele Unternehmen und Praxen an dem aufgezeigten Dilemma. Wenn der Chef denn überhaupt schnell auf die Zahlen reagieren kann – und auch das könnnen längst nicht alle, weil sie die Zahlen vom Steuerberater entweder viel zu spät bekommen oder diese gar nicht richtig verstehen.
Was kann man dagegen tun? Diese Frage hat uns jahrelang beschäftigt, bis wir eine Lösung gefunden haben.
Eines der grundlegenden Probleme bei der Betrachtung von Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen (das gilt genauso für Einnahme- Überschussrechnungen) liegt in dem mangelnden betriebswirtschaftlichen Verständnis des Unternehmers wie auch der Mitarbeiter.
Steuerberater wie auch Banker verstecken sich häufig hinter ihrem Fachchinesisch.
Wer mag schon gern nachfragen und offenlegen, dass er etwas nicht verstanden hat. Wer macht sich schon die Mühe, die monatlichen Zahlen genau auszuwerten. Nur die wenigsten.
Statt dessen läßt man sein Unternehmen weiter so laufen, wie bisher. Und gibt sich knurrend mit den schlechter werden Zahlen zufrieden.
Auf der Suche nach Lösungsmöglichkeiten sind wir auf boardgestützte Simulationen gestoßen und haben diese für den Einsatz in Klein- und mittelständischen Unternehmen weiterentwickelt.
Der große Vorteile dieser Simulation liegt darin, dass die Finanzströme im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar werden. Die Teilnehmer so eines Seminars sitzen zu viert um einen Plan, auf dem die wichtigsten Positionen der Bilanz und GuV abgebildet sind. Das Geld wird durch echtes Geld in Plastikröhrchen simuliert.
Natürlich müssen alle Ausgaben aus dem Topf „Kasse/Bank“ bezahlt werden. Und wenn dann die Münzen in diesem Topf zur Neige gehen, wird jedem sehr eindringlich klar, hier muß etwas geschehen.
Nach diesem Erkenntnisprozess wird dann gemeinsam überlegt, wo und an welchen Stellen die Situation in dem eigenen Unternehmen verbessert werden kann. Da alle Teilnehmer wirklich begriffen haben, dass tatsächlich etwas geschehen muß, ist die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen anschließend umso leichter.
Psychologen der Universität Jena bestätigen diese Erfahrung. Sie haben Methoden zur automatischen Erinnerung erforscht. Menschen, die selbst etwas getan haben, erinnern sich sehr gut an diese Handlung. Lernen durch Handeln & Tun. Genau dieses Prinzip wird bei den boardgestützten Unternehmens-Simulationen angwendet. (vgl. http://www.sven-lehmann.de/aktuell/lernen-durch-handeln-tun.html )
Mehr Informationen zu diesen bewährten „Lern“-Werkzeugen unter: http://www.team-success.de/sim.htm oder gerne auch per E-mail: jw@team-success.de