Sie haben ‚mal wieder ein Kredit-Angebot einer Bank im Briefkasten. Der Zinssatz sieht verlockend aus. Eigentlich brauchen Sie das Geld nicht unbedingt, aber … man könnte es ja ‚mal versuchen.
Sie rufen bei der Bank an, erzählen wie viel Geld Sie gern aufnehmen würden, es werden einige Details geklärt und dann kommt ganz beiläufig eine entscheidende Frage: „Wo sind Sie angestellt?“
„Gar nicht, ich bin selbständig.“
„Dann tut es uns leid, diese Angebote sind nur für Angestellte.“
Das wars. Auf diesem Weg werden Sie kein Geld bekommen. Sie könnten es jetzt noch einmal bei einer Direktbank versuchen, online einen Antrag ausfüllen. Aber auch dort gibt es ein kleines Kästchen, in dem Sie ankreuzen müssen, dass Sie angestellt sind. Ohne Häkchen hier gibt es auch kein Geld. Sie sind aus Sicht der Banken einfach ein zu hohes Risiko!
Doch vergleichen wir die Risiken eines Angestellten und eines Solo-Unternehmers: Ich zitiere hierzu aus einem Beitrag auf diesem Blog von 2009:
Zunächst eine Frage an die Angestellten:
“Was passiert denn, wenn Ihr in Eurer jetzigen Firma nicht genug Aufträge bekommt? Wie lang ist Eure Kündigungsfrist? Und was macht Ihr, wenn der Laden den Bach runter geht? Klar, dann bekommt Ihr noch Arbeitslosengeld – aber wie lange? Und danach???“
Insgesamt unterscheidet sich die Sicherheit eines Angestellten nur marginal von der eines Selbständigen. Mit einem riesen Unterschied. Der Selbständige ist es gewohnt, für sich selbst zu sorgen. Er muss sich immer wieder neu beweisen und auch seinen Kunden immer wieder neu beweisen, dass er sein Geld wert ist. Wenn das nicht klappt, dann spürt er es sofort – in seinem Geldbeutel.
Ich bin überzeugt davon, dass diejenigen, die selbständig arbeiten, durch dieses ständige Training ihre Problemlösungsmuskeln stärker ausgebildet haben, als die Angestellten. Sie sind oft widerstandsfähiger. Und genau diese Fitness hilft ihnen in der Krise.
Was meint Ihr? Wer trägt auf Dauer das höhere Risiko?
Und wer sollte jetzt mehr Wertschätzung auch von den Banken erhalten? Derjenige, der sich zum großen Teil auf seine(n) Chef(s) verläßt. Oder derjenige, der es sich praktisch zur Gewohnheit gemacht hat, sich jeden Tag neu am Markt zu behaupten und seine Problemlösungs-Muskeln trainiert?
Ich bin gespannt auf Eure Kommentare.
Dies ist ein Beitrag im Rahmen der Blogparade von Monika Birkner, Mehr Wertschätzung für Solo-Unternehmer.